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Auf meinem Blog „crossartlive“ berichte ich über Ausstellungen/Vernissagen von crossart international, aber auch über externe Veranstaltungen sowie über Kunst-Themen allgemein.

 CROSSARTLIVE

  • Angela Mück

    Skurrile Fischbüchsen in Erkelenz gesichtet!

    Ausstellung "crossart macht Schule" - Vernissage 01.11.2018


    9 Künstler mit insgesamt 50 Kunstwerken sorgen bereits in der Woche vor der Vernissage bei der Hängung für Trubel und kleine Happenings in der KunstETAGE von Elke Bürger. Es ist die erste Ausstellung in der KunstEtage, die Teil des Kunsttreffs Erkelenz ist. Bei Kaffee und interessantem Künstler-Austausch kommt es zu einer eigenwilligen gemischten Hängung, bei der auch die stellvertretende Bürgermeisterin Frau Astrid Wolters im Rahmen ihres Vorabbesuchs mitwirkt. Am Ende haben dann aber doch alle in dem anfänglich charmanten Durcheinander "ihren Platz" gefunden. In dem einzigartigen Ambiente und Flair der KunstETAGE kommt die eindrucksvolle Bandbreite der ausstellenden Künstlergruppe, bestehend aus: Bina Placzek-Theisen, Nada Vitz, Andreas Mischke, Anne Ruffert, Christoph Klein, Nikola Hoffmann, Ilse Wurzel, Ioana Palamar und Elke Bürger, sehr gut zur Geltung. Das Spektrum reicht von Malerei, Fotografie, über Objektkunst und Collagen bis hin zu Bildhauerarbeiten. Teilweise sind die Werke so kreativ außergewöhnlich, wie z.B. die "Fishings" von Nada Vitz (dreidimensionale Objektkunst aus Fischbüchsen, die mit realitätsbezogenen Bildern kombiniert sind), dass sie es sogar zur Schlagzeile in der Rheinischen Post bringen. Wow! Sehr eindrucksvoll sind auch die farbigen Akte von Bina Placzek-Theisen, um nur mal zwei Beispiele von vielen anzuführen. Die Besucher treffen schon lange vor dem offiziellen Beginn der Vernissage ein. Die bunte Mischung von ausstellenden Künstlern, darunter auch neue Künstler sorgen für frischen Wind und es gibt für die Besucher dadurch neue Künstler mit neuer Kunst zu entdecken, was sehr gut ankommt. Nach der absolut zutreffenden Eröffnungsrede der stellvertretenden Bürgermeisterin, Frau Astrid Wolters, finden viele interessante Gespräche mit den Gästen statt und bereits während der Vernissage wird ein Bild von Anne Ruffert verkauft. Für diejenigen, die es nicht zur Vernissage am 01.11.2018 geschafft haben, bietet sich noch die Möglichkeit, am Samstag, den 10.11.2018 anlässlich der "Offenen KunstETAGE" von 10.00 - 18.00 Uhr oder letztmalig am Sonntag, den 11.11.2018 ebenfalls von 10.00 bis 18.00 Uhr die Ausstellung zu besuchen

  • Angela Mück

    Kunst meets ZZ Top in Chorweiler

    (veröffentlicht 06.12.2019)

    Mehrere hundert Besucher schauten sich gestern die Ausstellung des 11. Kunstmarktes von ChorweilerArt im großen Saal des Bürgerzentrums an. Die Veranstaltung erfreut sich großer Bekannt- und Beliebtheit bei den Bürgern, so dass die ersten Besucher, kaum dass die Künstler mit ihrem Aufbau fertig waren, bereits vor dem offiziellen Startschuss eintrafen. Bezirksbürgermeister Reinhard Zöllner eröffnete kurz und prägnant die Veranstaltung. Für das leibliche Wohl sorgte ein kleines Café und musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung durch das Gitrarrentrio Diciotto Corde Bonn, die u.a. mit ZZ Top-Klängen zur guten Stimmung beitrugen. So gut gestärkt und musikalisch unterhalten, waren die Besucher sehr offen und interessiert. Es wurde auch schon das eine oder andere erste Weihnachtsgeschenk aus dem vielfältigen Angebot von Gemälden, Fotografien und Skulpturen gekauft. Durch die teilenehmenden Gast-Künstler ist auch jedes Jahr für Abwechslung gesorgt. Auch Pressevertreter von der Kölnischen Rundschau und vom Kölner Stadt Anzeiger waren anwesend, um über die Veranstaltung zu berichten. Die Veranstaltung war gut organisiert, allerdings hätte man das Ende der Veranstatung gut um eine Stunde auf 17.00 Uhr vorverlegen können. So ging ein erfolgreicher 11. Kunstmarkt zu Ende - doch ....nach dem Kunstmarkt ist vor dem Kunstmarkt - also auf ein Neues im nächsten Jahr!

  • Angela Mück

    Vernissage "Was wiegt Kunst?" in der Kulturkirche Ost

    (veröffentlicht 06.12.2019)

    Donnerstag besuche ich mit Peter Mück und Tony Strnad die Vernissage zur Ausstellung "Was wiegt Kunst?" in der Kulturkirche Ost. Die Kulturkirche Ost alleine ist schon eine Besichtigung wert. Es ist eine Auferstehungskirche, die archiktektonisch außergewöhnlich ist, symbolhaft in der Form eines Dreiecks gebaut mit Wänden aus unbehandeltem Beton. Aber am eindrucksvollsten finde ich den Innenraum, der eine meditative Wirkung ausstrahlt. Die Kirche wurde 2008 von der GAG gekauft, Gottesdienste finden nur noch am Sonntag statt, während der Raum ansonsten als Eventraum für Ausstellungen, Konzerte, Lesungen etc. genutzt wird. Es finden ca. 34 Veranstaltungen im Jahr statt.


    Direkt beim Betreten der Kirche kommen wir nicht an dem Kurator vorbei, ohne dass wir uns auf die eigens dort aufgestellte Waage stellen müssen. Das Gewicht wird notiert. Hallo???? Meine Stimmung rast rapide schnell in den Keller. Sinn dahinter ist, dass die notierten Daten (Kilos) aufaddiert werden und der Sponsor (Name ist mir nicht bekannt) diesen in Euro an die Obdachlosenhilfe spendet. Na dann! Das ist natürlich super! Bei einem Glas Rotwein entspanne ich mich wieder und denke über den Titel der Ausstellung nach. Wenn man es so recht bedenkt, bin ich im weiteren Sinne ja auch ein göttliches Gesamtkunstwerk, dessen Gewicht jetzt in Euro gespendet wird. Dieser Gedanke versöhnt mich endgültig und ich mache mich auf, mir die Kunst anzusehen. Ausstellende Künstler sind 2 Maler: Manfred Dahmen und Alexander Ivo Franz sowie die Holzbildhauerin Ati von Gallwitz. Sowohl bei den Gemälden von Manfred Dahmen also auch von Alexander Ivo Franz handelt es sich um großformatige abstrakte Gemälde. Während die Bilder von Manfred Damen kräftige plakative Farben haben, sind die Bilder von Alexander Ivo Franz, die mit einzelen Zeilen eines Gedichts korrespondieren, eher von zarten Farben, fast schon zurückhaltend. Ati von Gallwitz hat aus vom Sturm umgestürzten Buchen wunderschöne Holzbildhauerarbeiten, wie z.B. Türme aus Buchstaben, kreiert. Leider blenden mich die Bodenstrahler immer wieder auf meinem Rundgang, so dass es einige Sekunden braucht, bis ich mir das nächste Gemälde anschauen kann. Die Be- und Ausleuchtung in diesem Raum stelle ich mir nicht so einfach vor. Die Kunst ist insgesamt ausdrucksstark ohne Frage. Mich persönlich sprechen allerdings nur 2 Bilder von Manfred Dahmen und das Werk "Twittering Tree" von Ati von Gallwitz an.


    Dann ist es Zeit, sich auf den Kirchenbänken niederzulassen für den offiziellen Teil: auf ein paar einleitende Worte des Kurators folgt die Eröffnungsrede von Frau Prof. Dr. Irene Daum. Den offiziellen Teil beenden die heißen Rhytmen von "Mama Afrika". Die Musik gefällt mir sehr gut, allein sie ist zu laut, so dass sich jegliche Konversation erübrigt, bzw. schwierig macht. Das gibt mir Zeit alles noch einmal auf mich wirken zu lassen und mich in Ruhe umzuschauen. Insgesamt geht es etwas steif zu. Großartig finde ich allerdings den Benefizcharakter der Veranstaltung, so haben die Künstler zusätzlich noch kleinere Kunstwerke zum Verkauf (die großen Formate bewegen sich immerhin im 5-stelligen Bereich) bereitgestellt, deren Erlös der Obdachlosenhilfe zufließt. Und da gibt es noch die Story um das Altarbild mit dem Namen "Streitwagen" , das das teuerste Bild der Welt werden soll, da es immer wieder - und zwar immer zum doppelten Preis - weiterverkauft werden soll.


    Ja, aber was ist nun das gesellschaftliche Gewicht von Kunst in der Gesellschaft?
    FAZIT: Einzigartige Location, Sozialer Aspekt, ausdrucksstarke Kunst

  • Angela Mück

    KÜNSTLER ALS MEDIENPROFIS?

    (Veröffentlicht 17.09.2020)

    Sich einfach nur der Kunst widmen, die künstlerische Kreativität voll ausleben! – ja das wäre wunderbar und sicher der Traum eines jeden Künstlers. Aber in der heutigen Zeit gehört noch so viel mehr dazu, zumindest wenn das Ziel darin besteht, immer mehr von der eigenen Kunst leben zu können. Künstler hatten es ja zu keiner Zeit leicht, nur von der Kunst zu leben. Nicht jeder Künstler kann sich schließlich so glücklich schätzen, finanziell unterstützt zu werden, sei es von einem Familienangehörigen oder einem Mäzen. Die richtigen Leute zu kennen und in deren Kreisen zu verkehren, war und ist sicher auch heute noch von Vorteil. Doch dürfen wir nicht vergessen, dass wir heute im Informations- und Medienzeitalter leben, dem sich auch Künstler nicht mehr entziehen können. Doch gerade auf diesem Gebiet tun sich viele Künstler eher schwer und es fehlt oft auch an dem nötigen Wissen, Interesse und nicht zuletzt am Spaß, sich mit diesen teilweise doch oft recht trockenen und zeitraubenden Themen, wie z.B. Webdesign, zu beschäftigen. Und so findet dann entweder gar keine Medienpräsenz statt oder es wird nur halbherzig und mehr schlecht als recht und oft leider nicht sehr repräsentabel etwas „gebastelt“. Dabei sind die neuen Medien aber nicht nur negativ zu sehen, sondern können durchaus auch als Chance und sogar als Vorteil gegenüber früheren Zeiten betrachtet werden; tun sich hier doch ganz neue Möglichkeiten auf, sich selbst und seine Kunst zu präsentieren und/oder zu vermarkten. So kommt den Medien auch für Künstler eine immer größere Bedeutung zu. Gerade die corona-Krise hat gezeigt, wie wertvoll es ist, sich und seine Kunst online präsentieren zu können. Wenn die Beschäftigung hiermit nur nicht so viel Zeit und Energie kosten würde! Das Leben an sich zu managen, erfordert, wie bei jedem anderen auch, per se schon seine Zeit. Daneben soll man sich dann auch noch die Zeit nehmen, sich mit den neuen Medien zu beschäftigten. Denn seien wir doch mal ehrlich, wenn man nicht gerade mit den neuen Medien groß geworden ist, ist es doch ganz normal, dass einem diese Dinge nicht so schnell und leicht von der Hand gehen, dass vielmehr ab einem bestimmten Alter Berührungsängste bestehen und man das Gefühl hat, erstmal einen Volkshochschulkurs absolvieren zu müssen, um überhaupt zunächst mal die Basics zu lernen. Und so bleibt dann für das Wesentliche, nämlich für das, was den Künstler eigentlich ausmacht, das wofür er brennt, also für die Kunst unterm Strich immer weniger Zeit übrig. Und hier kommt die gute Nachricht: Kunst-Support und Netzwerke sind die Rettung! Ja, warum denn eigentlich nicht für bestimmte Bereiche Unterstützung im Netzwerk (am besten im eigenen) bei einem Fachmann suchen? Eine sinnvolle Investition, die nicht nur Zeit und Nerven spart, sondern mittel- bis langfristig bestenfalls auch noch zu den erwünschten Einnahmen aus der Kunst führt. Für eine optimale Präsentation, einen großen Bekanntheitsgrad und für die Vermarktung der Kunst ist es heute enorm wichtig, so breit wie möglich aufgestellt zu sein! Wie so ein Kunst-Support im Bereich digitaler und analoger Medien aussehen kann, möchte ich hier anhand von zwei Beispielen aufzeigen:

    HORST GOETZE - KÜNSTLERKANAL

    Eine großartige Möglichkeit, sich einem großen Publikum zu präsentieren, bietet Horst Goetze mit dem Künstlerkanal. Sein Metier ist das Erstellen von professionellen Videoproduktionen über Ausstellungen, Vernissagen, Kunstevents und -projekten. Neben regionalen Webportalen werden die Videos auch über die frei empfang bare Fernsehsendung „Künstlerkanal Rheinland“ bei NRWision (Kabelkanal 84 –> 4 Millionen Haushalte in NRW) ausgestrahlt und können darüber hinaus auch noch in der Mediathek und auf YouTube aufgerufen werden. Der Künstlerkanal erreicht dadurch mittlerweile sehr beeindruckende geschätzte 45.000! Zuschauer monatlich und wird zudem sehr gut bei Google gefunden. Horst Goetze bietet für Künstler darüber hinaus Porträts in Form von Videoclips an, z.B. für die eigene Webseite. Das macht eine Webseite doch direkt sehr viel lebendiger! Der Künstler erhält 5 DVDs zur eigenen Verwendung. Außerdem wird der Videoclip auch noch auf dem Künstlerkanal, auf Facebook und auf YouTube verbreitet. Eine neue Reihe hat Horst Goetze zusammen mit dem Künstler Malte Sonnenfeld initiiert, die sich "talk im atelier" nennt. Malte Sonnenfeld lädt Künstler/innen zu einem entspannt-lockeren Talk in sein Atelier nach Unkel ein.

    MARCELO KLAYMAN - DRUCKERZEUGNISSE - WEBDESIGNER

    Einen weiteren Kunst-Support, und zwar im Bereich analoger Medien, bietet Marcelo Klayman an. Wer  sein Präsentationssortiment, zusätzlich zu seinen Original-Kunstwerken, erweitern möchte, ist hier genau richtig, denn bei Marcelo Klayman kann man Drucke aller Art in Auftrag geben: von A wie Acrylglasdrucke, B wie Banner über H wie Hartschaumplatten bis hin zu M wie Magnete und vielem mehr. Daneben gehören auch noch Flyer, Plakate, Visitenkarten und sogar Kunstbücher zu seinem Angebot, auf Wunsch auch inklusive Layout. Als Webdesigner kann man ihn natürlich auch mit der Erstellung oder der Optimierung von Webseiten und Blogs beauftragen. Für die erforderlichen Besprechungen bevorzugt Marcelo Klayman, sofern es die räumliche Entfernung zulässt, persönliche Treffen, bei denen er gerne auch grafische Tipps gibt und beim Pflegen von Webseiten/Blogs etc. Unterstützung gibt, mit dem Ziel, das notwendige Knowhow, quasi als Hilfe zur Selbsthilfe, weiter zu geben, sodass man seine Seite letztlich dann selbst updaten kann.

    Fazit: Als Künstler muss ich kein Medienprofi sein! Viel wichtiger ist es, ein gutes Netzwerk zu haben. So ein Netzwerk ist nicht zu unterschätzen, findet man hier doch im besten Falle den benötigten Support. Und ja, natürlich muss ich für die professionelle Hilfe einen bestimmten Preis zahlen, das ist wohl selbstverständlich. Dafür ist dieser Support aber auch effektiv, trägt zum Bekanntheitsgrad meiner Person und meiner Kunst und zu deren Vermarktung bei und zahlt sich so letztlich aus. Und ein schöner Nebeneffekt: über so ein Netzwerk ist auch schon die eine oder andere sich gegenseitig unterstützende Freundschaft entstanden. Und das ist mit Geld nicht zu bezahlen.

    Hinweis: Mitglieder des Künstlernetzwerkes crossart international erhalten ermäßigte Preise bei den beiden hier besprochenen Medienprofis.

    Horst Goetze: https://künstlerkanal.de/index.html

    Marcelo Klayman: koelnwerbung@googlemail.com

    Künstler-Netzwerk: https://crossart.ning.com/


  • Angela Mück


    ERFOLGREICHER AUFTAKT DER WANDERAUSSTELLUNG "CROSSART FOR FUTURE

    (veröffentlicht 17.04.2021)

    Die Auftaktveranstaltung der Wanderausstellung "CROSSART FOR FUTURE"  am Samstag, 17.04.2021 ist geglückt. In einer wie für die Austellung geschaffenen Ecke des Römerparks in Köln wurden die 36 eindrucksvollen Kunstwerke zum Thema mit Wäscheklammern an zwischen drei Bäumen befestigten Schnüren, präsentiert. Ein übergroßer hellgrüner Regenschirm wurde zum Klima-Rettungsschirm deklariert, unter dem die anwesenden Künstler*innen einzeln fotografiert wurden. Viele neugierige Spaziergänger waren beeindruckt von den ausgestellten Werken und die Art der Präsentation. Im Laufe des Nachmittags besuchten ca. 50 bis 60 Interessierte die Ausstellung und es wurden 3 Kunstwerke verkauft, sodass insgesamt durch Gebühren, Verkaufserlöse und Spenden bereits 60 Bäume gepflanzt werden konnten. Auch einen Pressevertreter konnten wir begrüßen, so dass wohl mit einem Artikel in einer Stadtteilzeitung zu rechnen ist. Es war ein rundherum gelungener und wundervoller Kunstnachmittag.

    Nächste Station der Wanderausstellung ist im Medienhafen in Düsseldorf am 16.05.2021!

    Parallel zur nächsten Aktion werden die 36 Werke wieder online hier auf crossartlive.de zu sehen sein.

    Nach der letzten Station der Wanderausstellung werden die Bilder dann dauerhaft online zu sehen sein.

  • Angela Mück

    HAT KUNST EINE AUFGABE IN DER GESELLSCHAFT?

    (veröffentlicht 20.05.2021)

    Genügt Kunst sich selbst oder hat sie darüber hinaus eine Aufgabe in der Gesellschaft? Das ist die Frage, die mich gerade beschäftigt und die ich in diesem Artikel etwas beleuchten möchte.

    In diesen denk-, frag-, und zunehmend merkwürdigen Zeiten wurde die Kunst mal eben als nicht systemrelevant eingestuft. Problem: die „Künstlerschaft“ hat keine Gewerkschaft und schon gar keine Lobby, die sich in diesen schwierigen Zeiten für sie hätte stark machen können.

    Was kann Kunst alles leisten?

    Zunächst einmal möchte ich da die ästhetisch schöne Kunst ansprechen. Hier meine ich Gemälde, in die wir abtauchen, uns weg träumen können oder die eine beruhigende meditative Wirkung auf uns, also den Betrachter, haben. Benötigen wir nicht gerade in diesen brisanten Zeiten, wo die ganze Welt und wir mit ihr aus dem Gleichgewicht gefallen sind, als Gegenpol etwas Schöngeistiges, um wieder ein bisschen in Balance zu kommen, in unsere Mitte zurück zu finden? Für die Lösung der mannigfaltigen Herausforderungen, denen wir aktuell gegenüber stehen, sicherlich ein guter Platz, von dem aus wir besonnene, weitsichtige und weise Entscheidungen treffen können.

    Kunst als Ergänzung zum Geschichtsbuch

    Der Realismus und Naturalismus kann über das Schöngeistige hinaus aber auch noch einen konservierenden Aspekt haben, sozusagen als Erinnerungsspeicher und Ermahner fungieren. So können uns beispielsweise Landschafts- und Naturgemälde, die eine erhabene, wundervolle und vor allem intakte Natur zeigen, daran erinnern, dass es diese unbedingt zu erhalten und zu bewahren gilt. Oder man denke nur an das „Albert-Dürer-Schwein“. Das „Albrecht-Dürer-Schwein“ ist ein mittelalterliches Hausschwein, das durch fortwährende Züchtungen ausgestorben war. Dank Albrecht Dürer, der das damalige Hausschwein so detailgenau festgehalten hat, ist es möglich gewesen, dieses mittelalterliche Hausschwein wieder rückzuzüchten.

    Impressionistische Gemälde können Situationen und Stimmungen ihrer Zeit wunderbar widerspiegeln und transportieren, so dass der Betrachter die dargestellte Situation/Szene nachempfinden kann. Diese Gemälde legen damit ein Zeitzeugnis ab, vielleicht sogar besser als jedes Geschichtsbuch dies kann.

    Exkurs ins 16. Jahrhundert

    Apropos Geschichte: machen wir doch mal einen ganz kleinen Exkurs zurück ins 16. Jahrhundert. Die meisten Menschen hier konnten weder lesen noch schreiben, waren Analphabeten. Wie hätten sie die Heilige Schrift lesen sollen? Die damalige Malerei ging also weit über die Dekoration in der Kirche hinaus, sie sollte dem Betrachter auch die Heilige Schrift in Bildsprache vermitteln.

    Kunst als Antidepressivum?

    Heute morgen musste ich mich aus dem Bett quälen, selten war eine heißersehnte Urlaubswoche so trüb. Für Ende Mai ist es viel zu kalt und es regnet Bindfäden, was natürlich ein Segen für die Natur ist. Der Regen ist noch nicht mal das Schlimmste, nein, das Schlimmste ist, dass es nicht richtig hell wird. Dieser düster-trüb-verhangene Himmel resoniert gerade perfekt mit der düsteren Depriwolke in mir, die sich aus tiefsten Tiefen langsam aber stetig immer weiter in meinem Körper vortastet, immer mehr Raum einnimmt und mich innerlich wie äußerlich schwer fühlen lässt. Erdrückend, erschöpfend. Schließlich lockt mich der Gedanke an eine Tasse Kaffee dann aber doch aus dem Bett und bewaffnet mit meiner Kanne Kaffee habe ich es tatsächlich an meinen Laptop geschafft, froh eine Aufgabe zu haben. Also machen wir weiter!?

    Aus dieser meiner heutigen Stimmung heraus frage ich mich, ob die Kunst mich auch in dieser Stimmungslage abholen und vielleicht sogar ja aus dieser heraus holen kann. Kunst als Trostspender? Spontan fällt mir gerade „Der Schrei“ von Edvard Munch ein. Für einen kurzen Moment hätte ich heute morgen auch gerne mal einen Schrei getan. Lindert in dieser Situation die Betrachtung von Kunst meine momentane Not? Ich muss an Frida Kahlo denken, was für eine außergewöhnliche, starke Frau, die ihre Wunden, Verwundungen und Traumata in ihren Bildern so

    klar und deutlich zum Ausdruck gebracht hat. Wie heißt es doch: ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Beeindruckend, wie sie ihr Schicksal gemeistert hat und in ihrer kurzen Zeit auf dieser Erde dem Leben soviel wie möglich abgerungen hat. In ihren Bildern transportiert sie für mich eine Stärke im Leid, die auch mir wieder Mut und Kraft gibt.

    Kunst als Narrativ?

    Für Beuys, der in diesen Tagen 100 Jahre alt geworden wäre, war jeder Mensch ein Künstler, der die Gesellschaft mitgestalten sollte. Sich gesellschaftlich einmischen, das wollten auch viele Künstler in den 60er Jahren mit neu konzipierten und kreierten Kunstformen.

    Damit schließt sich die Frage an, ob es die Aufgabe von Kunst ist, der Gesellschaft den Spiegel vorzuhalten und Gesellschafts- und Sozialkritik zu üben? Kann politische Kunst überhaupt etwas bewirken? Veränderung beginnt in den Köpfen der Menschen. Bekanntlich denken wir in Bildern. Und hier kann politische Kunst vielleicht ein leises Wachrütteln, ein Reflektieren und Nachdenken auslösen, in dem sie entweder mit schockierenden Bildern arbeitet oder aber mittels Bildsatire und Karikatur Missstände pointiert aufzeigt, wie dies z.B. in der Street-Art passiert, ich denke hier natürlich an Banksy. Manchmal kann ein Bild eben eine bestimmte Situation viel besser wiedergeben als Worte dies vermögen, es erreicht den Betrachter viel direkter. Werte und Emotionen können so vermittelt werden, die möglicherweise den Menschen als Orientierung und/oder als Narrativ dienen können. Auf jeden Fall ist es gut, sinnvoll und wünschenswert, durch diese Art von Kunst möglicherweise zu einem Perspektivwechsel zu kommen. Sie kann auch provozieren und zum Diskurs führen.

    FAZIT: Kunst ist systemrelevant

    Allein dieser kleine Artikel zeigt doch, wie wichtig und sehr wohl systemrelevant Kunst doch ist. Eine Welt ohne Kunst ist schlicht undenkbar. Und so denke ich, um zur Eingangsfrage zurück zu kommen, hat Kunst eine Aufgabe in der Gesellschaft? – ja hat sie, und nicht nur in, sondern auch vor allem für die Gesellschaft!

  • Angela Mück

    KÖLN -DÜSSELDORFER-KUNST-CONNECTION

    veröffentlicht 24.07.2021

    Die Ausstellung „Rhein(e)Kunst“ beweist sehr eindrücklich, dass Köln und Düsseldorf sehr wohl zusammen geht, stellen hier doch Kölner und Düsseldorfer Künstlerinnen und Künstler gemeinsam aus. Es ist nicht nur der Rhein, der die beiden Städte miteinander verbindet, sondern auch die Kunst und noch vieles mehr. Ralf Buchholz von der NEANDERARTgroup konnte für diese einzigartige Gemeinschaftsausstellung über Roland Ermrich („Düsseldorfs Vielfalt erleben e.V.“) die „Park-Kultur“ in Düsseldorf (fußläufig 10-15 vom Hauptbahnhof entfernt) gewinnen. Hierbei handelt es sich tatsächlich um das ehemaliges Pförtnerhäuschen des Parkhauses, das von dem o.g. Verein zur Zwischennutzung bespielt werden kann. In dieser interessanten Location präsentieren auf 2 Etagen 21 Künstlerinnen und Künstler, davon 11 aus Düsseldorf und 10 aus Köln, ihre vielfältigen Kunstwerke, von Fotografie, Malerei über Mixed-Media-Kunstwerke, Scratchart, Skulpturen bis hin zu Trash-Kunst. Mit einem sehr speziellen Redestab in der Hand eröffnete Ralf Buchholz die Ausstellung, nicht ohne auch an die vom Hochwasser betroffenen Menschen zu denken und auf die eigens hierfür aufgestellte Spendendose hinzuweisen.

    Die gestrige Vernissage fand großes Interesse und zog zahlreiche Besucherinnen und Besucher an. Zudem besteht ein großer Nachholbedarf an Live-Vernissagen. Dementsprechend gut gelaunt fand bei einem Erfrischungsgetränk - ich muss sagen, auch das Alt-Bier hat hervorragend geschmeckt – und bei Live-Musik von Milan und Band ein lockerer Vernissage-Abend mit interessanten und anregenden Gesprächen statt und es wurden auch neue Kontakte geknüpft.

    Ein rundum wunderbarer Abend! Die Ausstellung läuft noch bis zum 07.08.2021. Ort: Park-Kultur, Oststr,. 118, 40210 Düsseldorf

    https://www.neanderart.de

    https://dmitte.de

    Hier ein paar Impressionen:

  • Angela Mück

    KREATIVER WORKSHOP IM MUSEUM KOMMT BEI JUGENDLICHEN GUT AN

    KREATIVRAUM FÜR JUGENDLICHE IM RAUTENSTRAUCH-JOEST-MUSEUM INNERHALB DER SONDERAUSSTELLUNG:

    "RESIST - DIE KUNST DES WIDERSTANDS"

    Veröffentlicht 13.11.2021

    Es ist ein typischer grau-verregneter Tag im November, also geradezu prädestiniert, um mal wieder ins Museum zu gehen. Meine Wahl fällt auf das Rautenstrauch-Joest-Museum (RJM) in Köln, dass mich aus gleich zwei Gründen anzieht. Da ist zum einen die Sonderausstellung „Resist – Die Kunst des Widerstands“, die mich interessiert. Diese Sonderausstellung macht die koloniale Unterdrückung des Globalen Südens der letzten 500 Jahre bis heute -wobei der Fokus auf dem antikolonialen Widerstand liegt - sichtbar, und je mehr man eintaucht, ja fast sogar erfahrbar. Die Kunstwerke der 40 zeitgenössischen KünstlerInnen aus dem Globalen Süden und aus der Diaspora präsentieren sich in vier labyrinthisch gestalteten Räumen. Neben Gemälden, Fotos und Widerstandsplakaten beschäftigt sich die Ausstellung aber auch noch mit historischen Dokumenten und geraubten Kulturgütern. Die Vielfältigkeit der präsentierten Werke, die spezielle räumliche Anordnung und die sehr ausführlichen schriftlichen Erklärungen machen es erforderlich, dass jeder seine eigene Art finden muss, sich der Ausstellung und deren besonderen Inhalten, die jeden anders berühren und betroffen machen, zumindest aber nachdenklich stimmen, zu nähern und auseinandersetzen.

    OMAR VICTOR DIOP

    Mich faszinieren besonders die Fotos, des in Paris lebenden, senegalesischen Foto-Künstlers und Modefotografen Omar Victor Diop aus der Serie „Diaspora 2015“ https://www.omarvictor.com/project-diaspora. Diese Reihe hat Diop vergessenen Persönlichkeiten der Black Diaspora aus der Zeit zwischen dem 15. und 19. Jahrhundert gewidmet. Der Clou hierbei ist, dass Diop selbst auf den Fotos zu sehen ist. Trotzdem sind es keine Selbstporträts, denn er verkörpert die oben genannten Persönlichkeiten. Er schlüpft quasi in deren Rollen, modisch und stylisch gekleidet und fast immer ist ein Fußball mit dabei, mit dem er einen gezielten Pass in die Gegenwart schlägt, um auf die stereotype Darstellung schwarzer Männer in den Medien hinzuweisen. Doch beim Betrachten der Fotos sind es insbesondere die Augen Diops, die einen nicht mehr loslassen. Dem intensiven, fast hypnotischen Blick Diops kann man sich nicht entziehen. Diese Augen sprechen Bände, schauen einen stolz und selbstbewusst, gleichzeitig aber auch anklagend und verachtend an. Und egal, ob ich mich an den Bildern rechs oder links vorbei bewege, seine Augen gehen immer mit, sie verfolgen mich. Schon ein bisschen unheimlich. Nicht umsonst macht das RJM mit einem seiner Fotos Werbung für diese eindrucksvolle Sonderausstellung, in der es unendlich viel zu entdecken gibt.

    Darüber hinaus trifft man zu festgelegten Zeiten in der Ausstellung auf Livespeaker, es gibt eine „Library of Resistence“, Erzählcafés sowie eine Repair- und Schreibwerkstatt.

    KOOPERATION JUGENDFREIZEITWERK KÖLN EV. MIT DEM RJM

    Und dann ist da noch die zweite Sache, die mich interessiert. Denn die Repairwerkstatt wurde vom RJM dem Jugendfreizeitwerk Köln e.V., welches in Chorweiler beheimat ist, für regelmäßige Workshops mit Jugendgruppen zur Verfügung gestellt. Ich bin mit dem Werkstattleiter des Jugendfreizeitwerks, Kamil Rachwal, verabredet, der mich eingeladen hat, an diesem Tag die Jugendlichen bei einem Workshop zu begleiten. Es sind immer wechselnde Jugendgruppen, die an diesen Workshops teilnehmen, so dass viele Jugendliche die Möglichkeit haben, dieses Angebot wahrzunehmen. Eine Verpflichtung, sich zusätzlich die Sonderausstellung anzuschauen, gibt es nicht. Natürlich möchte das RJM durch diese Kooperation mit dem Jugendfreizeitwerk Köln e.V. und den angebotenen Workshops, den Jugendlichen einen niedrigschwelligen Zugang zum Museum bieten.

    (Jugendliche bei der Themensammlung - Foto Angela Bungarz)

    KREATIVER DIALOG ZWISCHEN JUGENDLICHEN UND AUSSTELLUNGSTHEMA

    Nach einer kurzen Vorstellungsrunde im Erzählcafé lädt Rachwal die Jugendlichen zunächst ein, einmal zu überlegen, wo sie in ihrem Leben Widerstände spüren und wofür sie kämpfen möchten. So stellt er einen Bezug zum Thema der aktuellen Sonderausstellung her. An diesem Tag kristallisiert sich schnell heraus, dass für diese Gruppe „Mobbing“ gerade das zentrale Thema ist. Viele von ihnen waren bereits selbst Mobbing-Opfer oder kennen jemanden in ihrem Umfeld, der von Mobbing betroffen war oder ist. Anschließend können die Jugendlichen dann ihre Gefühle und Emotionen zu diesem Thema in der Repairwerkstatt kreativ ausdrücken. Hier lernen sie den Umgang mit einer Druckerpresse und die Herstellung eines Linoldrucks. Rachwal hat eine der Jugendlichen, die mit dem Druckverfahren bereits sehr vertraut ist, die Aufgabe übertragen, der Gruppe das Verfahren zu erklären. Das macht sie schon sehr souverän und routiniert. Das Jugendfreizeitwerk Köln e.V. hat eigens eine Druckerpresse bereit gestellt und das RJM hat vorgefertigte Schablonen zur Verfügung gestellt. Daneben können die Jugendlichen aber auch ihre eigenen Schablonen herstellen.

    WIDERSTANDS-KUNST GESTERN UND HEUTE

    Es zeigt sich, dass die meisten Jugendlichen ihrer Kreativität freien Lauf lassen und sich selbst eine Schablone, die besser ihre eigenen Gefühlen ausdrückt, erstellen. Bei der Erstellung der Schablonen arbeiten sie hochkonzentriert. Dabei werden sie von Rachwal ruhig und auf Augenhöhe begleitet. Die Jugendlichen tauschen sich auch untereinander in kreativer, harmonischer und friedlicher Atmosphäre aus. So entstehen filigrane und sehr aufwändige kleine Meisterwerke. Die Jugendlichen, von denen einige bereits das zweite mal dabei sind, erzählen mir, dass ihnen diese Arbeit, vor allem auch das gemeinschaftliche Arbeiten, sehr viel Spaß macht. „Es beruhigt mich einfach“ erklärt mir eine der Jugendlichen. Als es dann mit den fertigen Schablonen an die Druckerpresse geht, wird es sehr lebendig, stolz, manchmal sogar begleitet von einem kleinen Jubelschrei präsentieren sie ihre fertigen Kunst-Drucke, die zum Abschluss noch signiert werden. Von jeder Vorlage werden mindestens zwei Drucke erstellt, wovon ein Druck mit nach Hause genommen werden darf, während der andere Druck an eine der Säule in der Repairwerkstatt geklebt wird. Für die fertigen Schablonen gibt es ein extra dafür vorgesehenes Regal. So können die Jugendlichen am Ende ganz selbstbewusst sagen, dass ein Kunstwerk von ihnen im Museum ausgestellt ist. Andere Ausstellungsbeesucher dürfen sich übrigens von einer bereits vorliegenden Schablone einen Druck erstellen und mit nach Hause nehmen. Auch ich darf mir zum Abschluss der Veranstaltung ein Motiv aussuchen und einen Druck davon mit nach Hause nehmen. Die Wahl fällt mir nicht leicht, stehen doch sehr viele tolle Motive zur Auswahl. Schließlich habe ich mich doch für ein sehr kraftvolles Motiv entschieden. Der Druck hat einen Ehrenplatz in meiner

    Wohnung gefunden.

    Aktuelle Information: zwischenzeitlich sind die Workshops corona-bedingt bis auf Weiteres abgesagt. Das ist sehr schade, denn die Workshops kamen bei den Jugendlichen sehr gut an, sie wurden gehört, gesehen und konnten ihre Gefühle kreativ ausdrücken.

    Weitere Infos zur Sonderausstellung, zu Öffnungszeiten und Preisen gibt es hier:

    https://rautenstrauch-joest-museum.de/RESIST-Die-Kunst-des-Widerstands

    Infos zum Jugendfreizeitwerk Köln e.V. :

    https://www.jugend-freizeitwerk-koeln.de/

  • Angela Mück

    KUNST GIBT HOFFNUNG UND KRAFT

    veröffentlicht 18.01.2022

    Kunst und soziale Projekte:

    Wir leben in einer Zeit großen Wandels und Umbruchs. Eine extrem herausfordernde Zeit für jeden von uns. Soziale Ungerechtigkeit, Missstände, Klima-Krise, Pandemie – alles scheint sich immer weiter zu verschärfen. Wie damit umgehen? Was können Kunst und soziale Projekte bewirken?

    KUNST UND RESILIENZ

    Kunst und Kultur leisten hier einen nicht zu unterschätzenden Beitrag durch die Verbindung von Kunst mit sozialen Projekten. KünstlerInnen nutzen ihre künstlerische Tätigkeit aber auch, um Krisen für sich zu verarbeiten, zu interpretieren und zu deuten. Gleichzeitig versuchen sie damit  auch, bestimmte Situationen einzuordnen und zu sortieren. Das Ergebnis wird in ihren Kunstwerken sichtbar. Viele Menschen haben dieses Ventil nicht. Diese Kunstwerke sind eine Einladung an andere Menschen, an dem Verarbeitungsprozess der Künstlerin/des Künstlers teilzuhaben. Und damit helfen die KünstlerInnen letztlich nicht nur sich selbst sondern auch anderen, mit schwierigen Situationen umzugehen und fertig zu werden. Man nennt das heute Resilienz. Es macht die Menschen widerstandsfähiger und stärker. Siehe auch Blog-Beitrag: https://www.crossartlive.de/blog/2021/05/29/hat-kunst-eine-aufgabe-in-der-gesellschaft/

    Darüber hinaus verbinden viele KünstlerInnen ihre Kunst oft mit sozialem Engagement, in dem sie soziale Projekte durch Spenden, erzielt aus den Verkaufserlösen ihrer Kunstwerke, unterstützen. Dadurch erfahren diese Kunstwerke einen karitativen Mehrwert. Neben der Unterstützung bereits bestehender sozialer Projekte nutzen viele KünstlerInnen aber auch ihre Kreativität, um selbst neue soziale und wohltätige Projekte zu initieren.

    Hier ein paar Beispiele für Kunst und soziale Projekte und soziales Engagement:

    KUNST HILFT GEBEN

    Ein großartiges soziales Projekt, das von vielen KünstlerInnen unterstützt wird, ist die 2013 von Dirk Kästel gegründete Stiftung „Kunst hilft geben für Arme und Wohnungslose in Köln e.V.“ und die Stiftung „Cultopia“. Anliegen dieser Stiftungen ist es, das Leben von armen und obdachlosen Menschen zu verbessern. Mit den Erlösen aus Benefiz-Ausstellungen, Geld- und Sachspenden sowie Kunstschenkungen, z.B. von Gerhard Richter, Georg Baselitz oder Rosemarie Trockel konnte schon sehr vielen Menschen geholfen werden. Und Dirk Kästel hat eine Vision: die CASA COLONIA, ein Integrationshaus, in dem Obdachlose zusammen mit KünstlerInnen und StudentInnen leben sollen. Weitere Infos: https://kunst-hilft-geben.de/

    KUNST UND SOZIALE PROJEKTE: KUNSTWÄHRUNG ALS OBDACHLOSENHILFE

    Auch der bekannte Kölner sratchart-Künstler Peter Mück verbindet seine Kunst gerne mit sozialen Projekten. So hat er z.B. das soziale Kunst-Projekt die „Deutsche-Bank-20“ ins Leben gerufen. Durch den Verkauf dieser Kunstwährung unterstützt er Obdachlose – siehe auch: https://crossart.ning.com/page/soziale-projekte-peter-muck

    STREETART UND SOZIALES ENGAGEMENT

    Für das international bekannteste Streetart-Duo „Herakut“ (Jasmin Siddiqui und Frank Lehmann), deren riesige märchenhaften Wandgemälde auf der ganzen Welt zu finden und zu sehen sind, gehören Streetart und soziales Engagement einfach zusammen. Mit ihren riesigen Murals möchten sie etwas Positives im öffentlichen Raum hinterlassen. Aber auch Wände in Schulen und Flüchtlingsunterkünften zu verschönern, gehört für sie zum sozialen Engagement.

    KUNST-AUFWECK-AKTION“

    Mitten während der corona-Zeit hat die Künstlerin Ela Rübenach eine Kunstaktion ins Rollen gebracht für ein Thema, das durch corona völlig in den Hintergrund gerückt ist. So hat sie die „Kunst-Aufweck-Aktion“ zugunsten von DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) initiiert. https://www.dosenkunstmitstil.de/dkms Ihrem Aufruf, Banderolen für Konservendosen zu kreieren sind unglaublich viele SchauspielerInnen, AutorInnen, MusikerInnen und SportlerInnen nachgekommen. Siehe auch Blogbeitrag: (https://www.crossartlive.de/blog/2021/02/10/corona-blues-auswirkungen-auf-kreativitaet-und-kunst/

    KUNST-AKTIONEN MIT THERAPEUTISCHEM WERT

    Ein schönes Beispiel für ein gelungenes soziales Projekt, bei dem Jugendliche eingeladen waren, sich aktiv künstlerisch auszudrücken, fand im Rahmen der Sonderausstellung „Resist – Die Kunst des Widerstands“ im Rautenstrauch-Joest-Museum (RJM) in Köln statt. Das RJM stellte mehrmals in der Woche das Repair-Cafè den Jugendgruppen zur Verfügung. Die Jugendlichen hatten so die Gelegenheit, sich gemeinsam über ihre Gedanken und Gefühle zu einem für sie wichtigen Thema auszutauschen. Im Anschluß erfolgte dann die künstlerische Umsetzung in Form eines Linoldrucks. Dieses großartige Projekt fand in Kooperation mit dem Jugendfreizeitwerk Köln e.V. stand. Siehe hierzu auch Blogbeitrag:https://www.crossartlive.de/blog/2021/11/13/workshops-fuer-jugendliche-bei-sonderausstellung-im-rautenstrauch-joest-museum/

    WIRKSAMKEIT DER KUNST

    Es gibt eine Reihe von sozialen Projekten aus den unterschiedlichsten Bereichen, wie der Obdachlosenhilfe, der Integration von Flüchtlingen sowie aus den Bereichen Ökologie und Klimaschutz, die von KünstlerInnen aktiv unterstützt werden.

    Vielen KünstlerInnen ist es einfach ein Herzensanliegen mit und durch ihre Kunst etwas zu bewirken, ja vielleicht sogar auf gesellschaftliche Veränderungen einzuwirken. Soziales und/oder ökologisches Engagement ist zudem total sinnstiftend. Haben wir nicht alle Sehnsucht nach einer sinnstiftenden Tätigkeit?

    Die Kunst kann den Menschen helfen, mit schwierigen Situationen fertig zu werden. Daneben kann die Kunst aber auch Trost spenden, Perspektiven aufzeigen und so Hoffnung schenken. Und aus dieser Hoffnung heraus entsteht wieder neuer Mut für neue Aktivitäten. Und ist nicht gerade aktives soziales und ökologisches Engagement ein Weg heraus aus passiver Hilfslosigkeit und Ohnmacht? Ist es nicht genau das, was wir brauchen, um gemeinsam Dinge zu verändern und gemeinsam die Zukunft gestalten? Es ist möglich!

    Bleiben Sie hoffnungsvoll

    Ihre

    Angela Mück

    In meinem nächsten Beitrag werde ich über Kunst und Aktivismus schreiben…

  • Angela Mück

    KUNST MIT KUNST VERBINDEN - crossart macht Schule

    veröffentlicht 09.02.2022

    KUNST MIT KUNST VERBINDEN

    Kann man Musik beziehungsweise die Freude die aus ihr erwächst, malerisch umsetzen? Genau diese Frage hat sich der Künstler Rudolf Kaplan gestellt und zum Thema seiner Ölgemälde gemacht. Und das ist gut gelungen, glaubt man doch, die Musik in seinen Bildern zu hören. So verbindet er Kunst mit Kunst.

    LOST PLACES UND NEUROGRAPHIK

    Daneben kann man sich dem morbiden Charme der von Kathrin Broden fotografisch großartig in Szene gesetzten Lost Places hingeben. Zu einem idyllischen Verweilen am Rheinufer laden die Motive des Künstlers Adam Sochaj ein. Die Künstlerin Robelis Rodriguez hat Linien, Kreise und Abrundungen aus der Neurographik in ihre Bilder überführt. Und mit dem Stilmittel des Composing, unter Verwendung von Natur- und Urlaubseindrücken, lässt uns die Künstlerin Susanne Fritsch durch ihre Bilder an ihren Erinnerungen teilhaben.

    Vernissage "Einfach Kunst"

    "EINFACH KUNST" - CROSSART MACHT SCHULE

    Das sind nur einige Beispiele der außergewöhnlichen und spannenden Ausstellung „Einfach Kunst“ im Foyer der VHS in Bergisch Gladbach. Die Ausstellung zeigt die ganze Vielfalt künstlerischer Positionen, von Malerei über Fotografie bis zur Scratchart, die bei crossart international zu finden ist. 12 KünstlerInnen des Netzwerks zeigen hier noch bis zum 04.03.2022 ihre Werke. Die Ausstellung erstreckt sich über 2 Etagen, auf denen es die spannenden Bezüge zwischen den Werken der KünstlerInnen zu entdecken gilt.

    Vernissage "Einfach Kunst"

    VERNISSAGE "EINFACH KUNST" AM MONTAG - SO WAR´S

    Der Einladung zur Vernissage am vergangenen Montag, dem 07.02.2022 – zugegeben ein ungewöhnlicher Wochentag für eine Vernissage – folgten trotzdem zahlreiche BesucherInnen. Hatte ich jemals Bedenken wegen des Wochentags, so wurden diese schnell zerstreut. Um den BesucherInnen einen Eindruck und Überblick zu verschaffen, haben Peter Mück und Angela Bungarz nach der freundlichen Begrüßung durch den Leiter der VHS, Herrn Buhleier, die ausstellenden KünstlerInnen kurz vorgestellt. Bei den ausstellenden KünstlerInnen handelt es sich um:

    Nina Marxen, Anne Palitza, Adi Topo, Susanne Fritsch, Rudolf Kaplan, Dirk Bachem, Sven Teuber, Robelis Rodriguez Mijares, Adam Sochaj, Ilse Wurzel, Kathrin Broden und Peter Mück

    Vernissage "Einfach Kunst!

    SPHÄRISCHE KLÄNGE

    Nach dem formellen Teil gab es schließlich in der schönen, offenen und einladenden Atmosphäre des Foyers noch ein geselliges Beisammensein. Begleitet wurden die Gäste bei ihrem Kunstgenuss von den sphärischen Klängen des Gitarristen Rafael Stolarski, dem es mit dem von ihm erzeugten Klangteppich ebenfalls gelungen ist, Kunst mit Kunst zu verbinden. Ein sehr gelungenes Event, das KünstlerInnen und Gäste gleichermaßen mit einem glücklichen Gesicht verließen.

    Ausstellung: 07.02. - 04.03.2022

    Mo.--Fr. 08:00 - 21.00 Uhr

    VHS Bergisch Gladbach

    Foyer 1. und 2. Etage

    Buchmühlenstraße 12, 51465 Bergisch Gladbach

  • Angela Mück

    "ARTmaniac" IM KUNSTCLUB NACHTBRÖTCHEN DÜSSELDORF

    veröffentlicht 09.04.2022

    KUNSTCLUB NACHTBRÖTCHEN IN DÜSSELDORF

    Freitag Mittag machte ich mich zusammen mit Peter Mück auf den Weg nach Düsseldorf. Unser Ziel: der Kunstclub Nachtbrötchen in Düsseldorf, wo mittags der Aufbau und abends die Vernissage zur aktuellen Ausstellung „ARTmaniac“ stattfand.

    Vom Hauptbahnhof Düsseldorf ging es nochmal ein kurzes Stück weiter mit der U75 zur Lierenfelder Str. Zugegeben, mein erster Eindruck war, „ok, doch ein wenig abgelegen, ob da viele Besucher zur Vernissage kommen werden?“ Doch da sollte ich eines Besseren belehrt werden!

    Peter Mück - Ankunft Kunstclub Nachtbrötchen - Lierenfelder Str. 49 Düsseldorf

    Aber zunächst möchte ich nochmal auf den Kunstclub Nachtbrötchen in Düsseldorf zurück kommen. Auf jeden Fall ein Name der neugierig macht – mich jedenfalls. Es handelt sich hierbei um einen eingetragenen Verein, der erst 2021 auf Initiative von André Schnaudt und Marc van der Spek gegründet wurde. Der Slogan des Vereins, den Marc van der Spek auch bei der Begrüßung zur Vernissage noch einmal ansprach, lautet: „We bring art to the people in a new way“. Das ist gerade in Pandemie-Zeiten äußerst wichtig. Und dieses Ziel wurde 2021 bereits sehr umgesetzt, in dem ein Kunst-Drive-in auf einem der Parkdecks im Flughafen Köln-Bonn konzipiert wurde. Näheres hierzu und zum Verein findet Ihr hier: https://www.nachtbroetchen.com/de/about/

    "ARTmaniac" - AUSSTELLUNG MIT 34 KÜNSTLER*INNEN

    Der Kunstklub Nachtbrötchen in Düsseldorf hat aktuell seine Homebase in der Lierenfelder Str. 49, in einem riesigen Gebäude, das zur Zwischennutzung zur Verfügung steht. Über zwei Etagen stehen zahlreiche größere und kleine Räume zur Verfügung. Der Künstler Ralf Buchholz hat die Ausstellung „ARTmaniac“ konzipiert und 34 Künstlerinnen und Künstler eingeladen hier auszustellen. Die 34 KünstlerInnen präsentieren die gesamte Vielfalt der Kunst. Ein unglaublich breitgefächertes Angebot an Kunst erwartet einen bei dieser Ausstellung, die sehr gelungen von Ralf Buchholz auf die Beine gestellt wurde. Diese Ausstellung kann man tatsächlich mehrfach besuchen, um sich wirklich alles in Ruhe anzuschauen und zu genießen.

    Nach einer kurzen Ansprache von Marc van der Spek und Ralf Buchholz spazierten die sehr zahlreich erschienen BesucherInnen durch die Kunsträume.

    Marc van der Spek und Ralf Buchholz bei der Vernissage-Ansprache

    PORTRAITSERIE "ANGESICHTER" VON ALI ZÜLFIKAR

    Es würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen, über die Kunst von 34 KünstlerInnen zu schreiben. Stellvertretend möchte ich aber auf einen Künstler kurz eingehen: ali zülfikar. ali zülfikar präsentiert bei ARTmaniac seine Portraitserie „Angesichter“. Portraits oder vielmehr Angesichter die anders, aber sehr besonders sind. Sie sind in einer eigenen, von ihm entwickelten Art gezeichnet, die einzigartig ist. Die z.B. im Gesicht eines älteren Menschen vorhandenen Spuren des Alters werden nicht beschönigt, sondern durch diese Technik vielmehr noch herausgearbeitet und hervorgehoben. Das Angesicht erzählt das ganze gelebte Leben dieses Menschen. Und das ist faszinierend.

    Ali zülfikar

    Bei einem kühlen Bier und Elektromusik in der Lounge haben viele KünstlerInnen wie BesucherInnen den Abend in netter Gesellschaft ausklingen lassen.

    Die Ausstellung „ARTmaniac“ sollten Sie nicht verpassen!

    Die Ausstellung „ARTmaniac“ läuft noch bis 08.05.2022

    Öffnungszeit: Samstag und Sonntag 14-17 Uhr

    Achtung: Öffnunszeiten an Ostern: nur Samstag 14-17 Uhr

    Lierenfelder Str. 49

    40231 Düsseldorf

  • Angela Mück

    FARBEN DES ORIENTS

    Veröffentlicht 19.06.2022

    SYRISCHE KUNST – FARBEN DES ORIENTS

    Schon der Titel der Ausstellung „Farben des Orients“ zieht mich an. Der Hauch des Fremden, des Orientalischen, des Geheimnisvollen macht neugierig.

    HAMMOUD ALMAHASEN – SYRISCHER KÜNSTLER

    Der Künstler Hammoud Almahasen stammt aus Ar-Raqqa, einer Stadt im Norden Syriens am Euphrat gelegen. Heute lebt der Künstler in Dortmund. Mit seinen großformatigen abstrakten Bildern, mal mit starken, intensiven, ja plakativen Farben, mal aber auch mit zarten Farben, entführt er die, trotz der großen Hitze, so zahlreich erschienenen BesucherInnen in seine Heimat Syrien.

    JABBAR ABDALLAH

    Jabbar Abdallah, Archäologe, Autor und Kurator aus Syrien erzählt in seiner Vernissage-Rede, in die er den Künstler immer wieder miteinbezieht, locker und entspannt ein bisschen über das Leben des Künstlers und führt uns in die Kunstwelt von Hammoud Almahasen ein.

    KUNST ALS BRÜCKE ZWISCHEN DEN KULTUREN

    So erfahren wir, welches die Lieblingsbilder des Künstlers selbst sind und worin die Bedeutung dieser Bilder liegt. So stellt das erste vorgestellte Bild ein syrisches Dorf dar, während das nächste Bild, zart und harmonisch, inspiriert ist von der Wüste und das dritte Bild, bei dem die Farbe blau dominiert, einen Bezug zum Euphrat hat. Bei diesem Bild erzählt der Künstler dann auch, dass ihn der Rhein an den Euphrat erinnert und dass ihn Köln wegen seiner alten römischen Geschichte sehr interessiert. Almahasens Bilder erzählen Geschichten vom Alltag der Menschen in Syrien, deren Hoffnung auf ein friedvolleres Leben, ihrer Naturverbundenheit und erinnert an eine vergangene Kultur. Kunst als wunderbare Brücke zwischen den Zeiten und nicht zuletzt zwischen Kulturen!

    SYRISCHES FEST

    Es schließt sich Live-Musik an, offensichtlich syrische Heimatlieder, bei der die syrischen BesucherInnen schnell mitsingen und sogar im Halbkreis tanzen.

    Im Laufe des Abends verlagert sich die Runde dann nach draußen, Bänke und Tische werden aufgestellt, es gibt Kleinigkeiten zu essen und wieder werden Lieder gesungen. Wir sind sofort herzlich in die Runde aufgenommen und fühlen uns wohl. Ein wunderbares kleines syrisches Fest, bei dem wir dabei sein dürfen. Es ist spürbar, wie gut es den syrischen Mitmenschen tut, Lieder aus ihrer Heimat zu singen, aber es weckt auch Erinnerungen und Sehnsucht, wie mir ein junger syrischer Mann erzählt, zumal im Moment ja immer noch nicht die Möglichkeit besteht, in die Heimat zu fahren.

    Es ist immer wieder faszinierend, Einblicke in andere Kulturen zu bekommen. Ein sehr inspirierender Abend auf vielen Ebenen, der mich sehr berührt hat mit großartiger Kunst aus Syrien.

    Die Ausstellung läuft noch bis zum 26.06.2022

    täglich 14.00 bis 20.00 Uhr

    Alte Feuerwache Köln / Halle

    Melchiorstr. 3

    50670 Köln

    Veranstalter: Verein 17_3_17 e.V., Verein der Förderer des Austauschs

    deutscher und syrischer Kultur, zusammen mit Aktion Neue Nachbarn

  • Angela Mück

    11 KLEINE KÖLN-GEISTER VERZAUBERTEN SÜDSTADT

    Veröffentlicht 30.06.2022

    EIERPLÄTZCHEN ROADSHOW 2022

    Seit mehr als 5 Jahren, um genau zu sein, seit April 2017, treffen sich die „Eierplätzchen-Künstlerinnen und Künstler“ Sonntag für Sonntag, um plein air zu malen, aber auch um sich auszutauschen und um sich von interessierten SpaziergängerInnen über die Schulter schauen zu lassen.


    Das Foto zeigt einen Teil der Eierplätzchen Künstlergruppe

    (Ein Teil der Künstlergruppe)

    MEHR ALS 5 JAHRE „EIERPLÄTZCHEN-MONTMARTRE“

    Mehr als 5 Jahre Eierplätzchen-Montmartre, das sind mehr als 160 Sonntage, an denen sich die Gruppe getroffen hat, das sind so einige Anekdoten und Geschichten, das sind aber auch schöne Begebenheiten und vor allem wundervolle Begegnungen, an die sich alle gerne zurückerinnern. Ja – und wäre da nicht das Ordnungsamt gekommen, wir wären ganz sicher noch immer auf dem Eierplätzchen.

    AUS „EIERPLÄTZCHEN-MONTMARTRE“ WIRD „MOKA“

    Doch vom Ordnungsamt vertrieben, sind wir kurzer Hand weitergezogen auf den Mittelstreifen bis zur Lutherkirche und machen dort jetzt „Kunst unter den Glocken“. Und gleichzeitig wurde aus dem „Eierplätzchen-Montmartre“ -> „MOKA“ = mobile Kunst-Aktionen Köln.


    EIERPLÄTZCHEN-ROADSHOW“ 2022

    In all den Jahren sind so viele großartige Werke im öffentlichen Raum entstanden, dass es nur logisch und folgerichtig war, diese Werke in einer Ausstellung zu präsentieren. So fand die erste „Eierplätzchen-Roadshow“ bereits 2019 statt. Und tatsächlich hatten wir auch hier bereits Besuch vom Ordnungsamt. Weshalb? Nun, wir hatten einfach während der Vernissage eine Sitzbank vor die Türe gestellt und dadurch mal eben mindestens einen Parkplatz blockiert. Und was das in der Südstadt bedeutet, nun ja, man kann es sich gut vorstellen. Personalien etc. wurden aufgenommen, doch de facto haben wir bis heute nichts mehr davon gehört. 2020 fand dann die zweite „Eierplätzchen-Roadshow“ statt, diesmal unter corona-Bedingungen. Trotz allem war es aber eine sehr erfolgreiche Ausstellung.

    Foto: Ingo Botho Reize

    Vergangenes Wochenende war es dann endlich soweit, es fand die „Eierplätzchen-Roadshow“ 2022 statt und das wiederum, das hat schon Tradition, in der Galerie Smend.

    Bei dieser dritten „Eierplätzchen-Roadshow“ am 25. und 26. Juni 2022 präsentierten 12 Künstlerinnen und Künstler eine Mischung aus Werken, die im öffentlichen Raum, aber auch mit Werken, die im Atelier entstanden sind.

    AUSSTELLENDE KÜNSTLERINNEN UND KÜNSTLER BEI DER EIERPLÄTZCHE-ROADSHOW 2022:

    Bei den 12 Künstlerinnen und Künstlern handelt es sich um:

    marenvonkölle, Anne Ruffert, Nicola Pandel, Volker Paffenholz, Peter Fischenich, Georg Petermann, Ursula Oppermann Weber alias Nasieku Orkan, Peter Mück, Taugeroad, Nina Marxen Sven Teuber und Reinhard Scheithauer

    Foto: Ingo Botho Reize

    HIGHLIGHTS DER AUSSTELLUNG „EIERPLÄTZCHEN ROADSHOW“

    Ein Highlight der Ausstellung waren die „Elf kleinen Köln Geister“ von Reinhard Scheithauer, die die Besucher verzauberten. Es handelt sich hierbei um Kunstobjekte komplett aus Naturmaterialien hergestellt, die wirklich einzigartig sind.

    Foto: Ingo Botho Reize

    Das Wand füllende Bild von Taugeroad war ein weiterer Eyecatcher. In diesem Bild gab es viel zu entdecken und so blieben viele BesucherInnen entsprechend lange vor diesem Kunstwerk stehen.

    Foto: Ingo Botho Reize

    Daneben gab es noch feinste Digital-Art von Sven Teuber oder scratch-art-Kunstewerke von Peter Mück zu bestaunen, um nur ein paar Beispiele zu nennen aus der vielfältigen Kunst der „MOKA“-Künstlergruppe.

    LIVE-AKTIONEN AUF DEM EIERPLÄTZCHEN

    Geplant war, dass an beiden Ausstellungstagen die Künstlerinnen und Künstler parallel auch auf dem Eierplätzchen live malen. Dies war wetterbedingt leider nur am Samstag möglich. Trotz des Regens am Sonntag, war die Stimmung aber gut und es fanden bei dem einen oder anderen Getränk inspirierende schöne Gespräche statt.

    marenvonkölle verlegte ihren „Arbeitsplatz“ einfach in die Galerie, gestaltete sich dort eine kleine Kreaktiv-Ecke und die AusstellungsbesucherInnen konnten ihr bei der Arbeit zuschauen.

    Beide Ausstellungstage sowie auch die Vernissage am Samstagabend waren gut besucht. Der Künstlergruppe war es wunderbar gelungen, die chillige Atmosphäre der Sonntagnachmittags-Treffen in die Galerie mitzunehmen. Es war spürbar, dass es sich nicht „nur“ um eine Gemeinschaftsausstellung handelt, sondern dass es sich hier auch um eine über die Jahre zusammen gewachsene Gruppe handelt, die zusammenhält und sich gegenseitig hilft und unterstützt. Es ist gerade dieser Geist und genau diese Energie, die für eine schöne Stimmung während der Ausstellung sorgte.

  • Angela Mück

    GOLDENE ARCHE NOAH IM RHEINAUHAFEN

    Veröffentlicht 08.08.2022

    KUNSTBOOT WIRD ZUR GOLDENEN ARCHE NOAH

    Weithin sichtbar leuchtet das ganz in Gold verhüllte Kunstboot „Lady Stahl“ und gibt dem Rheinauhafen einen leicht glamourösen Touch, zieht die Aufmerksamkeit der Spaziergänger/Innen auf sich. Doch bei näherem Betrachten wird schnell klar, dass es hier eben nicht um Glitter und Glamour geht, sondern vielmehr eine Kunst-Umwelt-Aktion dahinter steckt. Es handelt sich um die erste Ausstellung mit dem Titel „Vertreibung aus dem Paradies“ und ist der Beginn einer thematischen Veranstaltungsreihe.

    Gabriela Drees-Holz, Textil- und Installationskünstlerin aus Korschenbroich, hat das Kunstboot des Galeristen Rolf Hartung mit goldenen Rettungsdecken zur „Goldenen Arche Noah“ verhüllt. Und Rettung ist das zentrale Thema. Können wir unsere Umwelt und letztlich damit auch das Überleben von uns Menschen noch retten? Trotz nicht mehr zu übersehenden Krisen geht die Vermüllung und Zerstörung unserer Umwelt munter weiter.

    KAPSEL-INSTALLATION“ AUF DER GOLDENEN ARCHE NOAH

    Mit der zusätzlich an Deck installierten „Kapselarbeit“, bei der es um Aluminium-Kaffee-Kapseln geht, demonstriert die Künstlerin eindrucksvoll, dass diese Kaffee-Kapseln, die leider den heutigen Lifestyle repräsentieren, einen nicht unwesentlichen Anteil an der Vermüllung und Zerstörung unserer Umwelt haben. Letztlich ein toter Lifestyle, da diese Aluminium-Kapseln jegliches Leben von Tieren und Pflanzen verhindern. In einer kurzen Vernissage-Ansprache erfahren die Gäste von Gabriela Drees-Holz, dass sie sich bereits seit 5 Jahren mit den Alumunium-Kaffee-Kapseln und deren Folgen für die Umwelt beschäftigt und man merkt ihr an, wir sehr es ihr am Herzen liegt, mit ihren Kunst-Installationen die Besucher/Innen zu erreichen und für ein umweltbewußtes Leben zu sensibilisieren und zu werben

    In dieser von Gier geleiteten kalten Welt, die alles Leben zerstört, sitzen frierend Adam und Eva auf dem oberen Deck, ermahnend oder vielleicht doch als Hoffnungsträger? Klar ist…

    Rettung tut Not!

    Auch Schirmherr Alicem Polat (SPD) – stv. Bezirksbürgermeister – sagt ein paar einleitende Worte, die aber leider im hinteren Bereich vom Winde verweht werden und aktustisch nicht mehr zu verstehen sind.

    KREATIVE MITMACH-AKTION

    Doch die „Goldene Arche Noah“ steht zur Rettung bereit und jede Besucherin, jeder Besucher kann einen Beitrag leisten und bei dieser kreativen Mitmach-Aktion Blumen basteln und zur Rettung in die „Goldene Arche Noah“ hinein legen. Wir Menschen müssen endlich in die Aktion kommen zur Rettung unserer Umwelt.

    TITANIC-KLÄNGE AUF DER GOLDENEN ARCHE NOAH

    Mit der „Titanic-Melodie“ sorgt die Musikerin und Komponistin Sylvia Wimmershoff mit ihrer Elektro-Geige für die musikalisch-dramatische Untermalung bei der Vernissage. Na, da wollen wir mal hoffen, dass die „Goldene Arche Noah“ nicht dem Beispiel der Titanic folgt und untergeht….

    Eine strahlend-glänzend-schöne Kunst-Installation mit einer ernsten und dringlichen Umwelt-Botschaft.

    Besichtigungen der „Goldenen Arche Noah“ sind noch bis 28.08.2022 möglich

    während der Hafenöffnungszeiten von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr

    Führungen/Kontakt über den Galeristen Rolf Hartung:

    Tel. 0176 70358640

    Siehe auch meinen Blogbeitrag zur Ankunft des Kunst-Schiffes im März 2020 im Rheinauhafen Köln:

    https://www.crossartlive.de/blog/2020/03/08/erstes-kunst-schiff-in-koeln-angelegt/

  • Angela Mück

    VOLLES HAUS IM „OHR“

    Veröffentlicht 25.09.2022

    Die letzte Vernissage im Projektraum „ Das Ohr“ war nicht nur gut besucht -zeitweise war es sehr voll – sondern auch sehr emotional. Nach einer kurzen Künstler:Innen- Vorstellung wurde bei feinsten Jazzklängen vom „Ohrtett“ Kilian Müller und Samuel Heinecker, noch lange beisammen gestanden und sich ausgetauscht. Und so wurde noch lange erzählt und gelacht, jeder wollte die Vernissage so lange wie möglich genießen. Es war einer erfüllender wunderschöner Abend.

    Wichtige Info:

    Heute Abend um 18.20 ist die Ausstellung Teil einer Führung durch die Kölner südstadt.

    Ausstellung „Open Art Stage“ im Projektraum „Das Ohr“, Im Ferkulum 8, 50678 Köln

  • Angela Mück

    WE ARE „ART-FAMILY“ DIE GESCHICHTE DES STAND.ART KUNSTMARKTES
    Veröffentlicht 21.08.2023

    Am 3. September 2023 ist es wieder so weit, der Bauspielplatz Friedenspark (Baui) in der Kölner Südstadt öffnet seine Türen für den 15. STAND.ART-KUNSTMARKT, was bedeutet, dass die Vorbereitungen gerade auf Hochtouren laufen. Deshalb freut es mich um so mehr, dass Sonja Thakuri (im folgenden: Sonja), die Begründerin des STAND.ART-KUNSTMARKTES, sich die Zeit nimmt für ein Interview. Ich möchte mich mit ihr über die Entstehungsgeschichte, die Hintergründe und die Zukunft des STAND.ART-KUNSTMARKTES unterhalten.

    Die Entstehungsgeschichte – Frust als Motivator zur Eigeninitiative

    Bezahlbare Ausstellungsmöglichkeiten zu finden, gestaltet sich für KünstlerInnen oft sehr schwierig bis frustrierend, da das Angebot hier doch eher begrenzt ist. So erging es auch der jungen Künstlerin Sonja Thakuri 2016 bei Ihrer Suche nach Ausstellungsmöglichkeiten. Derart gefrustet und genervt von den meistens hohen Ausstellungsgebühren entsteht bei Sonja spontan die Idee, einfach selbst einen Kunstmarkt ins Leben zu rufen. Sie entwickelt und formuliert kurzer Hand – inspiriert auch durch die von ihr besuchten Kunsthandwerker-Märkte im Harz – ein modifiziertes Konzept, insbesondere auch mit anderen, ihr wichtigen Konditionen und überträgt dies auf Köln. Besonders am Herzen liegt Sonja dabei der soziale Aspekt, der steht bei ihr ganz oben an erster Stelle, die Standgebühren sollen für alle KünstlerInnen erschwinglich sein. Das ist der oberste Leitsatz und soll es auch immer bleiben!

    Die Location – Kleine Festung mit großem Spielraum
    Der erste Schritt ist getan, jetzt muss „nur“ noch eine geeignete Location gefunden werden. Aber dies gestaltet sich zunächst schwieriger als gedacht. Doch der Zufall kommt ihr zu Hilfe. Bei einem Treffen mit Freunden am Rhein erzählt sie über ihre bislang ergebnislose Suche. Und tatsächlich hat einer ihrer Freunde den Tipp für sie, doch einmal mit den Verantwortlichen des Bauspielplatzes Friedenspark (Baui) Kontakt aufzunehmen. Die Vermietungsbeauftragten des Bauspielplatzes sind  sofort begeistert von dem Konzept.
    „Den Bauspielplatz als Ausstellungsort zu gewinnen, war ein echter Glücksgriff“ erzählt Sonja mit glänzenden Augen. Es ist aber auch ein eindrucksvoller und vor allem geschichtsträchtiger Ort. Und so findet der STAND.ART-KUNSTMARKT sein Zuhause in einem alten Fort, das ursprünglich Teil des preußischen Festungsrings von 1815 war, mit einem 2.500 m² großen Außengelände. Zitat Sonja: „Kleine Festung mit großem Spielraum“. Hoch über dem Fort schwebt ein Adler. Diese Adlerplastik besteht übrigens aus eingeschmolzenen Kanonenkugeln. Hier gibt es mehr über die bewegt-bewegende Geschichte des Forts durch den ersten und zweiten Weltkrieg bis hin zum heutigen Bauspielplatz Friedenspark zu lesen: Geschichte – Bauspielplatz Friedenspark (jugz.eu)

    Von Anfang an war geplant, einen regelmäßigen Kunstmarkt als fortlaufende Veranstaltung anzubieten. Von anfänglich 2x im Jahr findet der STAND.ART-KUNSTMARKT mittlerweile 3x im Jahr statt. Nur im Jahr 2020 musste der Markt corona-bedingt Pause machen. Es ging dann erst im Sommer und Herbst 2021 weiter. Der STAND.ART-KUNSTMARKT erweitert sich übrigens bei schönem Wetter auch auf den Außenbereich.


    Team-Arbeit ist alles
    Seit dem Start mit dabei sind ihre Freunde Frank Starke, Robin Emans und Nadine Klinkhammer, die sich mit einbringen und sie bei allem unterstützen. Ihr ganzes Umfeld hat immer alles mitgetragen und sich freiwillig -teilweise auch ohne kunstinteressiert zu sein- eingebracht! Mittlerweile hat sich das gesamte Orga-Team auf 7 bis 10 Personen erweitert, wobei Sonja, Frank, Robin und Nadine nach wie vor der feste Ur-Kern der Truppe sind. Tatsächlich ist der Sohn von Nadine seit seiner Geburt schon immer mit dabei und ist zwischenzeitlich sogar zum „Kinderbeauftragten“ avanciert.

    STAND.ART-KUNSTMARKT – alles Standard oder was?
    Nun braucht die Veranstaltung nur noch einen Namen. Die Suche nach einem passenden Veranstaltungsnamen wird zu einem coolen Wortspiel:
    – STAND.ART = Stand + Kunst (art)
    – STAND.ART = Standard
    – STAND.ART = Standpunkt

    STAND.ART steht für Politikum und für Standpunkt
    Mit und aus dem Namen STAND.ART lässt sich bereits herauslesen, was den STAND.ART-KUNSTMARKT von anderen Kunstmärkten unterscheidet. Der STAND.ART-KUNSTMARKT will dem etablierten Kunstmarkt etwas entgegensetzen. STAND.ART ist ein Politikum, ein Standpunkt: Kunst ist nicht elitär. Kunst ist für jeden. Alle sollen sich Kunst leisten können. Jeder Künstler und jede Künstlerin sollte die Möglichkeit haben, seine Kunst zu präsentieren. Das ist quasi der Kerngedanke vom STAND.ART-KUNSTMARKT. Das zeichnet ihn aus!

    KünstlerInnen der ersten Stunde
    KünstlerInnen für den ersten STAND.ART-KUNSTMARKT zu finden, ist nicht sehr schwierig, denn die Nachfrage ist groß. Zum einen kennt Sonja viele KünstlerInnen und zum anderen startet Frank einen Aufruf beim Projekt „Jack in the Box“ und auf Facebook. Mittlerweile ist die Nachfrage sogar so groß, dass gar nicht mehr alle KünstlerInnen angenommen werden können. Dazu erzählt Sonja dann, dass sie in Abstimmung mit den anderen aus dem Orga-Team eine Auswahl unter den BewerberInnen treffen muss, was ihr doch sehr schwer fällt. Sich selbst als Künstlerin und ihre Kunst stellt sie meistens zurück, da sie als Haupt-Organisatorin uneingeschränkt ansprechbar sein muss und auch möchte sowohl für die teilnehmenden KünstlerInnen als auch für die BesucherInnen. Sonja hat die „Freie Kunstschule“ in Köln-Ehrenfeld absolviert. Sie malt florale Bilder, arbeitet aber auch mit Mischtechniken und macht Strukturfotografie und noch vieles mehr.

    Spenden, Soziales und ehrenamtliches Engagement
    Neben der Spendenbox am Einlass für die Unkostendeckung des STAND.ART, werden pro Markt aber auch noch Spenden gesammelt, z.B. für die Mission Lifeline, den Kölner Imkerverein oder den Baui. Die Unkostendeckung des STAND.ART-KUNSTMARKTES setzt sich somit zusammen aus den Standgebühren und aus freiwilligen Spenden. Besonders bemerkenswert: das komplette Orga-Team stellt seine Arbeitskraft unentgeltlich zur Verfügung! Falls mal ein Plus erwirtschaftet wird, fließt das Geld zurück in Anschaffungen für das Projekt, so wurde z.B. ein Banner gedruckt und in technische Anschaffungen investiert.'


    Im Gespräch mit der offenen und sehr sympathischen Sonja Thakuri habe ich versucht herauszufinden, was den STAND.ART-KUNSTMARKT denn nun so attraktiv macht und ihn von den anderen Kunstmärkten und Ausstellungen unterscheidet. Denn dass das so ist, das belegen die Fakten: es fanden bereits 14 Märkte statt und es können gar nicht so viele KünstlerInnen untergebracht werden wie mitmachen wollen und nicht zuletzt die stetig steigenden Besucherzahlen von teilweise 600 bis 800 Besuchern (im Durchlauf über den Tag verteilt), beim letzten Markt gab es sogar einen Rekord von über 1000 Besuchern! (ebenfalls im Durchlauf über den Tag verteilt)

    Das Kern-Orga-Team ist von Beginn an unverändert zusammen, sie sind ein gut eingespieltes, harmonisches und vor allem gut miteinander kommunizierendes Team, so dass die Basis schon mal stimmt. Sonja als Begründerin des Marktes ist zweifellos das Herz und die Seele des Stand.art Kunstmarktes. Mit ihrer fürsorglichen, offenen, sozialen und altruistischen Art schafft sie es auf ihre ganz eigene herzliche und liebenswürdige Art, dass sich die ausstellenden KünstlerInnen sehr gut aufgehoben und betreut fühlen. So spricht Sonja sowohl vor als auch nach der Veranstaltung mit jedem einzelnen der teilnehmenden KünstlerInnen und bittet um ein Feedback. Die ausstellenden KünstlerInnen werden auch alle gut ins Konzept integriert und mit einbezogen. Es läuft alles locker und unkompliziert ab. Das zusammen erzeugt eine schöne und gute Atmosphäre, die Stimmung ist immer sehr angenehm. Und das überträgt sich auch auf die BesucherInnen. Es fühlt sich an, wie eine große Familie und es fühlt sich einfach jeder wohl.


    Der STAND.ART-KUNSTMARKT ist eine bunt gemischte Veranstaltung, was sowohl die KünstlerInnen, die Kunst selbst aber auch die BesucherInnen betrifft. Alle sozialen Schichten, alle Altersklassen und alle Kunstrichtungen sind hier vertreten in diesem Raum für genre-übergreifende Kunst. Neben bildender Kunst bietet der Markt auch noch Lesungen, Musik, Vorträge und Workshops an.


    Sonja Thakuri und mit ihr der Stammkern des Orga-Teams, haben den STAND.ART-KUNSTMARKT zu einer sehr beliebten und erfolgreichen Veranstaltung gemacht, die inzwischen in der Südstadt sehr etabliert ist. Es stimmt eben nicht nur der Rahmen, sondern auch die hinter der Veranstaltung stehenden Werte, insbesondere das soziale Engagement. Diese Werte werden von den Organisatoren auch gelebt und fließen in die Veranstaltung ein.

    Vereinsgründung
    Zurzeit arbeiten Sonja und das STAND.ART-Team sehr intensiv an einer Vereinsgründung, was viele Vorteile bietet. Es können sich mehr Leute einbringen; es können Gelder, z.B. Fördergelder, generiert werden; es gibt einfach mehr Projektentwicklungsmöglichkeiten und es können mehr Aufgaben delegiert werden. Das bringt Sonja mehr Zeit, mit den KünstlerInnen und BesucherInnen zu kommunizieren. Die Kommunikation mit Menschen (eigene Anmerkung: eine ihrer Kern-Kompetenzen) liebt sie ganz besonders. So erzählt sie mir, dass sie es liebt, alleine schon beim Verteilen der Flyer, mit vielen Menschen ins Gespräch zu kommen und sie für den Kunstmarkt zu begeistern.


    Und Sonja hat noch viele weitere Ideen für die Zukunft, wie z.B. einen Nachtkunstmarkt zu veranstalten oder Kneipenabende, wo sich KünstlerInnen vorstellen können. Ein großer Traum vom STAND.ART-Team ist es auch, den STAND.ART- Kunstmarkt über den Rhein auf die „schäl Sick“ zu bringen.
    Na, dann mal los – ich bin sicher, mit diesem Engagement wird alles gelingen!

    15. KUNSTMARKT
    03. September 2023  – 12.00 bis 19.00 Uhr
    Bauspielplatz Friedenspark (Baui)
    Hans-Abraham-Ochs-Weg 1
    50678 Köln

  • Angela Mück

    Ist Kunst systemrelevant?
    Alles was recht ist, aber da hat die Justizakademie des Landes Nordrhein-Westfalen in Recklinghausen für die Kunst großartige Ausstellungsmöglichkeiten geschaffen. Die langen Gänge bieten sich aber auch geradezu an, diese mit Kunst zu bestücken. Frau Ziller von der Justizakademie NRW berichtet uns, dass hier bereits seit Jahren wechselnde Ausstellungen stattfinden. Und seit gestern ist es die crossart-Gemeinschaftsausstellung, in der 12 Künstlerinnen und Künstler unter dem Titel „Kunst ist systemrelevant“ ihre Werke präsentieren. Trotz teilweise weiter Anreise sind alle 12 Künstlerinnen und Künstler zur Vernissage angereist. Frau Ziller führt mit crossart-Initiator Peter Mück ein kleines Interview, in dem es sowohl um das Netzwerk crossart international im Allgemeinen und um die aktuelle Ausstellung „Kunst ist systemrelevant“ im Speziellen geht. Im Anschluss werden bei einem Glas Wein noch viele schöne Gespräche geführt.
    Mit dieser Ausstellung beweisen die Künstlerinnen und Künstler von crossart international das Kunst sehr wohl systemrelevant ist.
    Die ausstellenden Künstlerinnen und Künstler sind:
    Markus Keim, Peter Schmidt, Margrit Schneider, Marco Albrecht, Hans-Dieter Thiele, Nicolette Smutny, Vladimiro Miszak, Kathrin Broden, Georg H.Schmidt, Anne Ruffert, Diana Kirsten-Szlaski, Deborah Marschner
    Die Ausstellung läuft noch bis zum 30. November 2023
    Standort: Justizakademie NRW
    Straße: August-Schmidt-Ring 20
    Stadt/Ort: 45665 Recklinghausen

  • Angela Mück

    REGELMÄßIGES OFFENES ATELIER IM HERZEN VON KÖLN

    Peter Mück öffnet regelmäßig sein Atelier für Besucher und Künstler-Kollegen und das kommt gut an. Vielleicht ist es ja eine Anregung für andere Künstlerinnen und Künstler. Hier ein kleiner Einblick:

  • Angela Mück

    SOKRATES UND DER „ZUFALL“

    Wer kennt ihn nicht, den berühmten „Zufall“? Ohne den „Zufall“ wären wir gar nicht erst zur Vernissage des jungen polnischen Künstlers Łukasz Sawicki (https://www.lukaszsawicki.org/) eingeladen worden, die am vergangenen Samstag in den äußerst repräsentablen Räumlichkeiten der Braunschweiger Privatbank stattfand. „Der Zufall gibt die Vorsehung – zum Zwecke muss ihn der Mensch gestalten“ so ein Zitat von Friedrich Schiller (1759-1805).

    Doch alles auf Anfang. Bei einem Gespräch mit Frau Dr. Julia Smidt, das in einem anderen privaten Kontext stattfindet, kommen wir „zufällig“ auf das Thema Kunst zu sprechen. Dabei erzählt sie mir, dass sie sich zusammen mit ihrem Ehemann, Dr. Thorsten Smidt, auf die Förderung junger polnischer Künstlerinnen und Künstler spezialisiert hat (https://kunsthandel-smidt.de/) . In wenigen Tagen findet rein „zufällig“ die Vernissage eines jungen polnischen Künstlers in der Braunschweiger Privatbank statt. Aufgrund unseres gemeinsamen Kunstinteresses setzt sie meinen Mann und mich mit auf die Gästeliste.

    Dank dieses „Zufalls“ besuchen wir die Vernissage und tauchen bei einem Glas Sekt und einem Flying Küchlein in die spannende und sehr inspirierende Gedankenwelt des Künstlers ein, der obwohl noch so jung, bereits Maler, Schriftsteller und Philosoph mit Jura-Abschluss ist. Respekt!

    Als Philosoph hat sich Sawicki ganz offensichtlich sehr intensiv mit Sokrates auseinander gesetzt und schriftstellerisch in seinem ersten noch unveröffentlichten Roman die Geschichte der Sokrates-Jünger nach dessen Tod fiktiv weiter gesponnen. Da gibt es in einem Parallel-Universum z.B. eine Stadt namens Sokratestown, es geht u.a. um Chaos, um Atome und es geht um das Gottesteilchen u.v.m. „Das Schweigen des Sokrates wird völlig überbewertet“ so der Titel seines Romans. Parallel dazu hat Sawicki seine philosophisch-sokratischen und fiktionalen Gedanken aber auch noch kreativ in Bilder umgesetzt, er hat damit quasi sein Buch auch gleich selbst illustriert. Philosophie und Fiktion sind in seinen Werken künstlerisch miteinander verwoben und durchdringen sich gegenseitig.

    Sawickis Bilder finden in den Räumen der Privatbank ihren passenden Rahmen und kommen optimal zur Geltung. Und so werden in der Ausstellung mit dem bezeichnenden Titel „Sokratestown“ Ölgemälde und Kohle-/Bleistiftzeichnungen von Łukasz Sawicki präsentiert. Auffallend dabei ist, dass in vielen Bildtiteln das Wort Gott (God) vorkommt. Was, wenn der „Zufall“ ein Spielzug ist, den Gott immer dann anwendet, wenn er Menschen in eine bestimmte Richtung dirigieren möchte, um dann zu beobachten, was der Mensch im Rahmen seines freien Willens, daraus macht?

    Bei längerer Betrachtung des Bildes „God´s Particle“ findet mich nach und nach die energiegeladene Ordnung im Chaos, kristallisiert sich sogar eine gewisse Harmonie heraus. Die harmonisch-göttliche Chaos-Ordnung. Aber auch das Ölgemälde „Democritus Atoms“ resoniert sehr bei mir. Das hier dargestellte Spiel der Atome wirkt wesentlich lichter und luftiger durch die feinen und edel geschwungenen Linien, die fast schon engelsgleich anmuten, oder wie die bildhafte Darstellung energetischer Strukturen, vielleicht ja die hohen Energieschwingungen des Prinzips „Zufall“…..

    Dies sind nur ein paar wenige Eindrücke von dieser Ausstellung, die aufgrund ihrer Komplexität und Vielschichtigkeit hier nicht in Gänze erfasst werden kann und die eine eingehende und tiefere Beschäftigung mit den Werken und insbesondere mit den dahinter liegenden Ideen und Gedanken des Künstlers erfordert.

    Im Laufe des Nachmittags haben wir dann noch eine sehr nette Begegnung mit einer Dame aus Bonn, die meinen Mann Peter M. vor Kurzem in seinem Atelier besuchen wollte, es dann aber leider doch nicht geklappt hat. Wie es der „Zufall“ will, ist sie auch Gästin dieser Vernissage und so lernen wir uns dann hier völlig unerwartet kennen und können unsere Kontaktdaten austauschen.

    Ich weiß nicht, was Sokrates über „Zufälle“ gedacht und gesagt hat. Der altgriechische Philosoph und Satiriker Diogenes von Sinope (um 400 – 323 v. Chr.) sieht es jedenfalls so: „Zufälle sind unvorhergesehene Ereignisse, die einen Sinn haben.“

    Wie auch immer: der „Zufall“ hat uns auf jeden Fall zu einer wunderbaren, spannenden, interessanten und vor allem sehr inspirierenden Vernissage geführt.

    Ausstellung „Sokratestown“ in der Braunschweiger Privatbank Köln, Hohenzollernring 5, 50672 Köln, noch bis zum 08.03.2024